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Vokalensemble Nova Cantica Essen
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Pressestimmen

Borbecker Nachrichten vom 25.10.2007:

Nova Cantica präsentierte sich vielfältig

Konzert in der Dreifaltigkeitskirche mit Werken aus fünf Jahrhunderten

Neue Lieder heißt der lateinische Namen des Chores Nova Cantica übersetzt. Neu, verstanden im Sinne von Vielfalt, machte der Chor seinem Namen am Sonntagabend in der Dreifaltigkeitskirche alle Ehre. Durch fünf Jahrhunderte, fünf europäische Länder und durch viele Stilrichtungen führten die Sängerinnen und Sänger ihre Zuhörer.

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Mit dem Konzert zeigte Nova Cantica, nach einer eineinhalb-jährigen Pause nicht nur, dass sie sichden Titel Landes - Meisterchor - die höchste Stufe des NRW-Sängerbundes - sich verdient haben. Der Abend war zugleich auch eine Premiere, bei der sich Christoph Lahme als neuer Chorleiter vorstellte. Dabei zeigte der Kirchenmusiker, der auch den Chor in St. Franziskus leitet, dass er es versteht, die vielen Stimmen zusammenzuhalten und die Sängersicher durch die verschiedenen Sprachen zu führen. Auch die Chormitglieder scheinen mit der Wahl ihres Dirigenten zufrieden: Harmonisch und mit exakten Einsätzen folgten sie seinem Dirigat.

Christoph Lahme den Auftakt des Konzertabends mit einem geistlichen Werk aus dem Jahre 1826: „Cantique de Jean Racin”, einem Lied des französischen Komponisten Gabriel Faure, der durch die Hymne eines Bühnendichters zu dieser Komposition inspiriert wurde. Langsam und leise nimmt der Tenor den Zuhörer mit in die Welt der französischen Romantik, bis ihm schließlich die weiteren Chorstimmen in einem steigenden Crescendo stimmgewaltig Appetit auf die Reise machen.

Die Harmonie dieser Mehrstimmigkeit bleibt auch im folgenden Stück erhalten: In einem Satz für zwei vierstimmige Chöre präsentiert Nova Cantica das Gloria, Sanctus und Benedictus aus „Cantus Missae” von Josef Gabriel Rheinberger. Bei diesem vielstimmigen Stück zeigt sich einmal mehr, dass sich Chor und Chorleiter gefunden haben: Christoph Lahme hält die verschiedenen Stimmen gekonnt zusammen und gestaltet die jeweiligen Einsätze fließend. des 19. Jahrhunderts führt der Chor den Zuhörer wie in einer Zeitreise zurück in die Vergangenheit - in die Musik des 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Vier Madrigale aus drei europäischen Ländern, gesungenjeweils in der Originalsprache, und ein Thema erwarten den Reisenden: Die Liebe. Es geht m Eifersucht, Untreue, Zweifel und Verschmähung, aber auch um überschwängliche Glücksgefühle. Den Auftakt bildet dabei der französische Chanson „Je ne l´ose dire” von Pierre Certon, den Gerhard Feldkamp auf der Gitarre begleitet. Die beiden Lieder „Can she excuse my wrongs” und „Come again” stammen von John Dowland, einem der bekanntesten englischen Komponisten des 16. Jahrhunderts. Eine Spezialität von Nova Cantica, die sich gerne an diesen alten Liedern versuchen. Durch ihre Interpretation und ihren choreigenen Stimmklang wecken die Lieder Assoziationen des späten Mittelalters. Aus einer ähnlichen Zeit stammt auch Claudio Monteverdis „Si, ch'io vorrei morire”, das den Zuhörer nach Italien in das Jahr 1608 mitnimmt.

Weiter geht die Zeitreise mit einem Sprung ins 19. und 20. Jahrhundert und nach Nordeuropa, genauer gesagt nach Skandinavien. Schon die für mitteleuropäische Ohren ungewohnten Sprachklänge führen das Publikum in eine andere Welt. Mit dem Lied „Stemning”, was so viel wie „Stimmung” bedeutet, will der Komponist Olof Wilhelm Peterson-Berger klanglich die Abendstimmung, die in einem Gedicht beschrieben wird, wiedergeben. Das gelingt Nova Cantica hervorragend: Ruhig und langsam begleitet die Musik in den Abend. Der Schluss des Liedes wird nur noch gesummt und es scheint, als soll dem Reisenden gesagt werden: Die Heimat ist nicht mehr weit.

Im Kontrast dazu steht der „Sommerpsalm” von Waldemar Ahlen: Ein schwedisches Volkslied, das die Schönheit der Schöpfung preist. Sauber und klar interpretiert der Sopran das Stück. Das letzte Etappenziel der Reise bilden „Jesus my Lord” von Bob Burroughs und der bekannte Spiritual „Oh when the Saints go marching in” in einer Bearbeitung von Werner Fussan mit dem Titel „One Step” - ein fröhlich beschwingtes Stück.
Mit dem „Abendlied” von Josef Gabriel Rheinberger verabschiedet sich Nova Cantica: Ein stimmgewaltiges „Bleib bei uns, denn der Tag hat sich geneiget” bildet einen passenden Abschluss der Zeitreise durch Europa und holt das Publikum zurück nach Borbeck. Das einstündige Konzert von Nova Cantica hat die Vielfalt gezeigt, die das Repertoire des Chores umfasst: Von kirchlichen Oratorien und Messen. über Gospel und Spirituals, bis hin zu weltlichen Madrigalen des 16. und 17. Jahrhunderts. Das nächste Konzert von Nova Cantica ist für den Frühjahr geplant.

j.h.