Vokalensemble Nova Cantica Essen - Meisterchor im Chorverband NRW e.V.
 
 Das Hühnergegacker gab es inklusive
 
 
Beim Konzert des Meisterchores Nova Cantica musizierte auch
					das Instrumental-Quintett um Albrecht Baumann (Klavier) mit
					Julia Baumann am Horn, Marlen Kollakowsky an der Violine,
					Daniela Nass an der Klarinette und Sabine Niefer am Cello.
					(Foto: Nina Schied)
 Tierisches Nova-Cantica-Konzert gefiel gut.
 
Einen Ausflug ins Tierreich machte Nova Cantica, Meisterchor
					des Landes NRW, beim Konzert am vergangenen Samstag: Unter
					dem Titel
"Forelle, Lerche, Floh und Co"
 präsentierten die Sängerinnen und Sänger unter Leitung von
					Christoph Lahme Heiteres und Besinnliches. Das ungewöhnliche
					Instrumental-Quintett um Albrecht Baumann bereicherte das Konzert.
 
Mit dem tierischen Konzert hatten sich die Sängerinnen und
					Sänger ein ungewöhnliches Motto ausgesucht: In den von ihnen
					präsentierten Liedern spielen Tiere die Hauptrollen. Passend
					zum herrlichen Sonnenwetter am Konzert Tag widmete man sich
					Nachtigall und Lerche als Frühlingsboten, aber auch Floh und
					Biene, die zuweilen Ärgernisse bedeuten, standen im
					Mittelpunkt.
 
Neben dem Meisterchor begeisterte das Instrumental-Quintett
					um Albrecht Baumann: Baumann selbst am Klavier, Julia
					Baumann am Horn, Marien Kolakowsky an der Violine, Daniela
					Nass an der Klarinette und Sabine Niefer am Cello gaben
					Händel, Mozart und Fibich zum Besten. Die Besetzung des
					Quintetts ist ungewöhnlich: Vor einem halben Jahr fanden sie
					sich zusammen, um gemeinsam Fibichs "Quintett re maggiore"
					zu spielen, das genau für diese Instrumente komponiert ist,
					und das die Musiker an diesem Nachmittag auch vor das
					Publikum brachten.
  
 
Tierisch gut waren die Sängerinnen und Sänger von Nova
					Cantica unter der Leitung von Christoph Lahme. (Foto: Nina
					Schied)
 
Andere Stücke für die Zusammenstellung des Quintetts gibt es
					aber kaum, sodass die Musiker Bläserquintette zu ihren
					Zwecken umfunktionieren, so Albrecht Baumann. Dass dies ein
					wahrer Ohrenschmaus ist, bewiesen sie dann auch mit Mozarts"
					Quintett in Es-Dur", das dieser 1785 als große Neuerung
					komponierte: Erstmals musizierten alle vier Stimmen
					gleichberechtigt.
 
Was den Ohrenschmaus angeht, so standen die Sängerinnen und
					Sänger von Nova Cantica dem Instrumental-Quintett in nichts
					nach. Die Herren ganz in schwarz gekleidet, die Damen in
					schwarz mit roten Schals als Farbtupfer, machten sie auch
					optisch eine gute Figur. Ihr Gesang allerdings übertraf ihr
					Aussehen noch um Längen.
 
Das Programm erwies sich als kurzweilig und
					abwechslungsreich: Sei es sprachlich – Orlando Gibbons "The
					silver swan" als englisches Lied stand neben dem
					norddeutschen Volkslied "Matten Has´" und Adriano Banchieris
					italienischen Capricciata – oder epochal – man bewegte sich
					vom 15. bis ins 20. Jahrhundert: Nova Cantica zeigte unter
					dem ausdrucksstarken Dirigieren von Christoph Lahme
					Vielfalt.
 
Stimmgewaltig und wohltönend ging es da mal traurig zu –
					Ludwig Senfls "Ich armes Käuzlein" sei genannt – und mal
					heiter, wie bei Josquin Desperez' "El grillo". Dabei
					bewiesen die Sängerinnen und Sänger nicht nur Sangestalent,
					sondern auch Humor: Bei Antonius Scandellus' lautmalerischen
					"Ein Hennlein weiß" war das Gackern am Ende inklusive – zur
					Belustigung des Publikums. Das zeigte sich dann auch
					insgesamt begeistert vom Konzert und spendete nicht enden
					wollenden Beifall.